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An Gort Mor

Patrick Henry Pearse (auch Padraig Pearse oder auf Irisch Padraig Mac Piarais), geboren am 10. November 1879 in Dublin, gestorben am 3. Mai 1916 in Dublin, war ein irischer Lehrer und Schriftsteller. Als erbitterter Verfechter der Autonomie, musste er für seinen Einsatz beim Osteraufstand von 1916 sterben.

Pearses Vater James war Steinmetz. Die Familie stammte aus England, James wanderte jedoch nach Irland aus und konvertierte zum Katholizismus, beides vermutlich aus beruflichen Gründen. Pearse Mutter war eine Irin, ihre Familie stammte aus dem irischen Westen und sprach das irische Gaelisch als Muttersprache. Pearse besuchte eine Schule der katholischen Christlichen Bruderschaft. 1895 trat Pearse der Gaelic League bei und wurde schnell einer ihrer Führer. Dort traf er auch den Gründer der League, Dr. Douglas Hyde. Beide hatten jedoch sehr unterschiedliche Ansichten, die später dazu führten, daß Hyde die Präsidentschaft der League niederlegte.

Pearse lehrte Irisch-Gälisch und schrieb Gedichte und Geschichten in irischer Sprache. 1908 gründete Pearse seine eigene Schule, die St. Enda's School in Dublin, in der er die Schüler dazu ermunterte, ihre eigene Kultur, Sprache und traditionelle irische Sportarten auszuüben. Auch führte er die Schüler auf Wanderungen nach Westirland.

Pearse war eine bekannte Persönlichkeit in der irischen Unabhängigkeitsbewegung. Er war 1913 Mitbegründer der Irish Volunteers und trat 1914 in die Irish Republican Brotherhood ein. In dieser Geheimorganisation gehörte er bald zum Führungszirkel und verfaßte anläßlich des Osteraufstands 1916 die Proklamation der Republik Irland, zu deren Unterzeichnern er gehörte.

Einem breiteren Publikum war Pearse besonders durch seine Rede beim Begräbnis von Jeremiah O'Donovan Roßa am 1. August 1915 bekannt geworden, die in den Zeitungen des Landes ausführlich zitiert und diskutiert wurde. Pearse' Ausspruch: "Ireland unfree shall never be at peace!" wurde zum geflügelten Wort.

In der ehemaligen St. Enda's School in Dublin befindet sich heute ein Museum über das Wirken von Patrick Pearse.

Quelle: Wikipedia


Blutiger Osteraufstand in Dublin

Am Montag, dem 24. April 1916 veranlasste ein geheimes Militärkomitee tausend schlecht bewaffnete Rebellen zum Angriff auf die wichtigsten öffentlichen Gebäude Dublins. Eine 16.000 Mann starke englische Truppe mit Artillerieunterstützung konnte den Aufstand nach einer Woche Straßenkampf niederwerfen. Die Anführer der Rebellen wurden erschossen. Es gab 16 Hinrichtungen, 3226 Festnahmen, 1862 Internierungen in England und Wales.

Der Aufstand

Irish Volonteers und Citizen Army machten sich die schwierige Lage Englands zunutze und besetzten die Hauptpost und weitere wichtige Zentren Dublins. Geplant wurde der Aufstand von einer kleine Gruppe von Unabhängigkeitskämpfern. Organisiert und angeführt wurden sie von dem sozialistischen Gewerkschafter James Conolly und dem Lehrer Padraik Pearse. "Englands Probleme sind Irlands Chance", lautete ihr Motto, und die Aktivisten schickten Sir Roger Casement kurz vor dem für Ostern 1916 geplanten Autstand nach Deutschland, in der Hoffnung, dort Unterstützung zu finden.
Casement erkannte richtig, daß von den Deutschen keine Hilfe zu erwarten war, und drängte darauf, die Aktion aufzugeben. Doch die Republikaner waren nicht umzustimmen, denn sie hofften auf eine spontane Erhebung von mindestens 10.000 ihrer Anhänger in ganz Irland.

Doch der Mangel an Kommunikation zwischen den isoliert agierenden Gruppen führte dazu, daß sich nur 2000 Rebellen dem Aufstand anschlossen und daß fast alle Aktionen in Dublin stattfanden. Der erste Angriff am Ostermontag traf die Regierung unvorbereitet, und etwa tausend Rebellen besetzten wichtige Gebäude im ganzen Stadtgebiet. Auf den Stufen des Hauptpostamts in der O'Connel Street verlas Padraic Pearse die Proklamation der Rebellen: "Hiermit erklären wir die Republik Irland zu einem unabhängigen Staat, und wir werden seine Freiheit, sein Wohlergehen und seine Position unter den Nationen mit unserem Leben und dem unserer Waffenbrüder verteidigen."

Die Rebellen hatten keine Möglichkeiten, sich der britischen Armee lange zu widersetzen, nachdem sich diese vom ersten Schreck erholt hatte und Truppen und Panzer anrollen ließ. Nach einer Woche der Beschießung und großen Verlusten auf beiden Seiten war das Hauptpostamt eine Ruine, und die Aktivisten mussten aufgeben.

Die Gründe

Die Aufständischen wussten, daß ihre Niederlage unausweichlich war - zu fragen bleibt, was sie eigentlich erreichen wollten. Dei "Realisten" hofften, ihr Status als Kriegsführende werden den Iren einen Platz im künftigen Friedenskongress sichern; die "Idealisten" wollten durch diesen "blutigen Protest" demonstrieren, daß die Eroberung weder akzeptiert werde noch jemals verjähren könne.

Die Anführer

Patrick Pearse träumte von einem freien gälischen Irland. James Conolly und Constance Markievicz wünschten eine Teilnahme an der "Europäischen Revolution des Proletariats" wie Lenin sie predigte. Tom Clarke verkörperte die alte Tradition des Aufstands, ein Erbe der Fenians, das die Irish Republican Brotherhood fortsetzte.

Die Folgen

Hätte die britische Regierung danach gelassen reagiert und sich von der durch den Krieg beeinflussten öffentlichen Meinung leiten lassen, die die Rebellen anfangs nicht als Helden, sondern als irregeleitete Hitzköpfe - wenn nicht sogar als Verräter - betrachtete, wäre viel Blutvergießen vermieden worden.

Doch die Regierung beging den Fehler, die Aufrüher zu Märtyrern zu machen, indem sie 16 der Anführer erschießen ließ und die Hinrichtungen auch noch über mehrere Wochen hinzog.

Quellen: Dumont visuell - Irland und Der National Geographic Traveler - Irland


In Gortmore (An Gort More) führt linker Hand eine kleine Straße zum Cottage von Patrick Pearse. In den Räumlichkeiten des Poeten, Erziehers und Revolutionärs ist heute ein Museum untergebracht.

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