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Louisburgh

Cluain Cearban



Der im 18. Jahrhundert am Bunowen River gegründete Marktflecken Louisburgh besitzt ein kleines Museum, das die Erinnerung an die Piratenkönigin Grace O´Malley wachhält.



Das berüchtigste Weibstück an Irlands Ufern

Grace wurde im Jahr 1530 in Mayo geboren. Ihr Vater, Owen Dubhdarra, war ein mächtiger Chieftain und Herr über einen Clan, der die ganze Umgebung der Clew Bay einschließlich Westport und Louisburgh kontrollierte.

Aber bereits Heinrich VIII. hatte begonnen, die irischen Chieftains mit mehr oder weniger sanftem Druck zu überreden, sich ihm zu unterwerfen mit der Garantie, ihre Länder als Lehen der Krone zugesprochen zu bekommen und einen klingenden englischen Titel dazu. Diese Politik wurde von Edward VII. und auch von Elisbeth I. weiterverfolgt.

Doch noch zu Lebzeiten von Grace waren die O´Malleys ein stolzer und unabhängiger Clan. Sie lebten von Viehzucht und vom Handel zur See.

Grace scheint das Leben auf dem Meer von Kindheit an geliebt zu haben, und war nicht sehr beglückt darüber, daß sie nicht für voll genommen wurde, bloß weil sie ein Mädchen war.

Als ihr Vater sie eines Tages nicht mitnehmen wollte, erschien sie in Männerkleidung und mit geschorenem Haar am Strand. Dies brachte ihr den Beinamen "Grainne Mhaol" oder "Granuaile" (glatzköpfige Grace) ein.

Im Alter von 16 Jahren wurde sie mit Donal O´Flaherty verheiratet. Es war eine politische Heirat, denn die O´Flahertys waren Herren über ganz Westconnacht.

Grace lebte nun in einer kleinen Burg in Bunowen, wo sie auch ihre Söhne Dermot und Murrough und ihre Tochter Margret zur Welt brachte.

Als Donal eines Tages von einem feindlichen Clan ermordet wurde, übernahm Grace das Kommando und verteidigte Hen´s Castle erfolgreich gegen die Belagerer. Sie kehrte dann nach Hause zurück und erhielt Clare Castle auf Clare Island zum Geschenk. Hier lebte sie mit 200 Gefolgsleuten und verdiente ihr Brot fortan mit der Seeräuberei. Nebenbei brachte sie - natürlich gegen gute Bezahlung - die berühmten "Gallowglasses", schottische Krieger zur Unterstützung der aufständischen Chieftains im Norden Irlands auf die Insel. Grace war zu einer der reichsten und mächtigsten Frauen Westirlands geworden.

Grace war dann in zweiter Ehe mit Richard Burke verheiratet. Trotz wachsender Macht und Reichtums verbrachte Grace weiterhin große Teile des Jahres auf Plünderungszügen. Ihr jüngster Sohn Tibbot-na-Long (Thobald von den Schiffen), wurde auf See geboren.

Doch auch die Zeit der Unabhängigkeit der O´Malleys ging langsam zu Ende. Hatte sie sich 1576 noch durch einen diplomatischen Schachzug aus der Affaire ziehen können, indem sie der Krone ihre Unterstützung anbot, aber die Unterwerfung unter britisches Lehen vermeiden konnte, so gab es 1579 nach einer gescheiterten Rebellion, an der ihr Mann Richard beteiligt gewesen war, keinen Ausweg mehr: Sie muß sich unterwerfen.

Nach neuerlichen Schwierigkeiten mit der Krone flieht Grace nach Ulster. Hier planen die letzten unabhängigen Clans unter der Führung Red O´Neills und O´Donnels einen letzten großen Aufstand.

Als ihr Sohn und ihr Bruder gefangengenommen werden und die Todesstrafe droht, segelt sie heimlich nach England, um eine Audienz bei Elisbeth I. zu erreichen, die sie in Greenwich Castle empfängt.

Grace erreicht tatsächlich die Freilassung der beiden Gefangenen und erhält ein Drittel der alten Besitzungen ihres Mannes als Überlebenshilfe.

Kurz darauf setzt sie sich im Alter von 70 Jahren endgültig zur Ruhe.

Am Heiligen Abend 1601 werden die aufständischen Iren in Kinsale vernichtend geschlagen und zwei Jahre später ist auch Ulster in der Hand der Engländer. Die letzten Vertreter des irischen Adels verlassen das Land und lassen sich als "wild geese" in verschiedenen katholischen Ländern Europas nieder.

Grace O´Malley lebte gerade lange genug, um den endgültigen Untergang der gälischen Gesellschaft, zu deren letzten Führern sie sich gezählt hatte, mitansehen zu müssen. Sie fand ihre letzte Ruhestätte auf Clare Island in dem von ihrer Familie im Jahr 1224 gegründeten Karmeliterinnen-Kloster.

Elisabeth I. starb im selben Jahr.

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